Krankenrückkehrgespräche können eine wichtige Ressource zur Aufdeckung der Ursachen von Fehlzeiten, gezielter Gesundheitsvorsorge und der Reduzierung von hohen Kosten sein.
Die Intentionen des Krankenrückkehrgespräches – auch im Unterschied zu BEM-Gesprächen – werden in den Organisationen oft sehr unterschiedlich interpretiert und die Gespräche führen nicht selten zu Missverständnissen und Konflikten zwischen Mitarbeitern, Betriebsrat und Vorgesetzten. Der Erfolg dieser Maßnahme hängt dabei von der Qualität der mit den Mitarbeitern geführten Gespräche ab. Führungskräfte tun sich damit oft schwer: Wird das Vertrauensverhältnis zum Mitarbeiter mit dieser Maßnahme nicht nachhaltig gestört? Der Umgang mit persönlichen Problemen, aber auch die Aufdeckung von fehlender Motivation löst nicht selten Ratlosigkeit aus – wie ist damit umzugehen? Die Ursachen und Auswirkungen von Fehlzeiten können sehr vielfältig sein und so ist ein sensibler Umgang damit unerlässlich.
Die Ziele von Krankenrückkehrgesprächen sollten vorher klar im Unternehmen geregelt sein. Ebenso der Umgang mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen über die Ursache von Fehlzeiten sowie der vertrauliche Umgang mit Dokumentation und Datenverwaltung. Auch arbeitsrechtliche Aspekte gilt es zu bedenken: „Was darf ich überhaupt fragen? – Wer muss, sollte, darf anwesend sein? – Wann sollte ich ein Rückkehrgespräch, wann ein BEM durchführen?“
1. Teil (ca. 60-90 Min)
- Zielsetzungen und Arten von Krankenrückkehrgesprächen
- Arbeitsrechtliche Aspekte von Fehlzeiten
- Dokumentation, Datenschutz und rechtliche Hinweise
- Integrationsmöglichkeiten des Krankenrückkehrgespräches in eine konstruktive Personalpolitik (BEM- „Betriebliches Eingliederungsmanagement“)
2. Teil - Praktische Umsetzung - Gesprächsführung
- Bedeutung und Ziele von Fehlzeiten- und Krankenrückkehrgespräche
- Krankenrückkehrgespräche zielorientiert und lösungsorientiert planen
- Umgang mit unterschiedlichen Sichtweisen und Zielsetzungen
- Gesprächsleitfaden und Checklisten für die Praxis entwickeln
- Schwierige Gesprächssituationen meistern
- mit Ängsten und Einschränkungen umgehen
- Kennzeichen wertschätzender, motivierender Gesprächsführung
- Umgang bei Verdacht auf nicht krankheitsbedingte Fehlzeiten
- Lösungen und Hilfsangebote entwickeln bei betriebsbedingten Ursachen